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1. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 147

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
gen der Reformation durch Luther merkwürdig. Hier hat er die meisten Jahre seines Lebens zugebracht, und die größten Thaten gethan. Das Haus, welches er bewohnte, steht noch, und wird jetzt zu einer öffentlichen Untcrrichtsaustalt benutzt. Auf dem Markte steht eilt schönes Denkmal des großen Manneö, und ln der Schloßkirche, an welche er am 31. Oktober 1517 seine 95' Sätze an- schlug, liegen seine und seines Freundes Melanchthvn Gebeine begraben. — (5 iòle beit ist als Geburtsort Luthers in der ganzen Welt bekannt. Das Haus, in welchem er am 10. Rov. 1483 geboren wurde, brannte im Jahre 1689 ab, ist aber wieder aufgebaut, und wird jetzt als Armcnschnlhaus be- nutzt. — Erfurt ist eilte Festung mit 23,000 Einw., die sich besonders mit dem Spinnen und Weben des Flachses beschäftigen. Sie hat 8 Kirchen, un- ter welchen sich die Domkirche mit einer 275 Centner schweren Glocke auszeichnet. — Halle a» der Saale hat ein berühmtes Waisenhaus. <1. Pommern. Stettin mit 38,000 Einw., an der Oder, ist die Hauptstadt der Provinz, treibt starken Handel und bedeutenden Schiffbau. — Stralsund, eint starke Festung, treibt Handel und Schifffahrt. — Die Insel Rügen zeichnet sich durch ihre Fruchtbarkeit, und ihre Naturschönheiten aus. c. Westphalen. Mii nstcr hat 19,000 Einw., die beträchtlichen Handel mit Leinwand, westphälischcn Schinken und Wein treiben. — Aus dem hiesigen Nachhause ward am 24. Oktober 1648 der berühmte Fticden geschlossen, welcher nach einem 30jährigen verheerenden Kriege dem Vaterlande Ruhe schaffte, und wie in Münster, so auch zu Osnabrüek unterzeichnet wurde. — Minden ander Weser hat bedeutende Fabriken, treibt Kahnfahrt und Handel. — Paderbo rn hat 7000 Einw., die sich größtentheils von Viehzucht und Ackerbau ernähren. s. N Hein provili z. Köln mit 60,000 Einw. ist eine wichtige Festung am Rhein und in der Form eines Halbkreises angelegt. Die Einwohner zei- gen bedeutenden Handels- und Fabriksleiß. Unter allen Gebäuden dieser Stadt zeichnet sich der Dom ans; 250 Jahre hindurch ist an demselben gebaut wor den, ohne ihn zu vollenden. Vor einigen Jahren hat der Ban ans Antrieb und größtentheils auch ans Kosten dcs Königs von Preußen aufs neue be- gönnen. — Bonn liegt am Rhein, südlich von Köln, und ist, trotz ihres hohen Alters, eine freundliche, hübsch gelegene Stadt. Die meisten Einwoh- ner sind Katholiken. — Düsseldorf und Elberfeld sind bedeutende Fa- brikörtcr, beide etwa von der Größe Altona's. — Aachen mit 38,000 Einw. ist die wichtigste und berühmteste Stadt der ganzen Rheinprovinz. Der größte Theil der Einwohner lebt von Handwerken Fabriken und dem Handel. In der neueren Zeit hat Aachen durch seine warmen Sehwefelguellen großen Ruf erlangt. — Der Kaiser Karl der Große wurde hier geboren, erbaute diemüli- ft erkirche, welche von dem damaligen Papste eingeweiht wurde, und liegt in derselben begraben. Ueber 700 Jahre hindurch war diese Stadt derkrönungs- vrt der deutschen Kaiser, und noch wird in Münster der marmorne Stuhl ge- zeigt, auf welchem sie bei dieser feierlichen Handlung saßen. — Die Stadt ist katholisch, und enthält viele Religuien, z. B. Karls dcö Großen Schädel und Armknochen, ein goldenes Kreuz, mit einem Splitter vom Kreuz des Erlösers, den Gürtel Jesu, den Gürtel der Maria, die Windeln des Heilandes u. s. w. Die öffentliche Ausstellung dieser Religuien geschieht alle 7 Jahre, und dauert 15 Tage. Tausende von Menschen wandern alsdann nach Aachen. 7. Daö Herzogthum Braunschweig. Dieses Land hat eine Größe von 71 Ouadratm., und eine Volksmenge von 250,000 Menschen; es liegt zwischen preußischen und hannoverschen Be- sitzungen, und ist zum Theil bergig. Ueberall, wo der Boden cs erlaubt, ist es gut angebaut, und trägt alle Arten von Getraide im Ucberfluß. Die Bie- rienzucht wird stark betrieben. Die Einwohner sind sehr gewcrbflcißig, und br-

2. Volksschulenfreund - S. 345

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 345 Thale, die goldene Aue genannt. Weißenfels an der Saale, 6000 E. 3n dieser Gegend ist das Dorf Roßbach, berühmt 1757. Naumburg an der Saale, 14,000 Einw., hat jähr- lich zwei Messen. In der Nähe ist die Scbulpforte, eine berühmte Schulanstalt. Zeitz an der Elster, 12,000 (?., bat ansehnliche Waldungen. Die Grafschaft Mannsfeld in Thüringen*). Eis- leben, Luthers Geburtsort, 9500 E. Die Salzwerke Ariern in Thüringen, K ö se n und Dürrenberg an der Saale, sind sehr ansehnlich. Halle an der Saale, 34,000 E., besteht aus Halle, Glaucha und Neumarkt. Das große Salzwerk, wovon 24 Kothen dem Könige, die andern der Bürgerschaft ge- hören, liefert jährlich über 450,000 Schffl. Salz. Die Halloren, Nachkommen der Wenden, muthvolle Menschen, arbeiten darin. Die Universität. Das berühnite Waisenhaus, von Aug. Herm. Franke 1694 gegründet, was er mir 5 Gulden anfing, versorgt viele arme Kinder, enthält eine Bibelanftalt, Buckdruckerei unv andere Anstalten. — Die Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla am Harz Mediatbesitzungen*^') unter preußischer Hoheit. Der ehemalige sächsische Kurkreis ist sehr sandig, hat Holz und Hopfen. Wittenberg an der Elbe, eine Festung, Luthers und Melanchtvns Begräbnißort, 11,000 E. Barby an der Elbe, von Herrnhutern bewohnt. Bei Düben an der Mulde ist eine mehrere Meilen große Haide. — In dem von dem meiß- nischen Kreise erhaltenen Antheil ist die neue Festung Tor gau, 9000 E., an der Elbe. b) Der Regierungsbezirk Erfurt liegt in einer sehr frucht- baren Gegend, treibt besonders auch Handel mit Gemüse und Sämereien. Erfurt ist durch die Eyriaksburg und dcnpeters- berg fest, 33,000 E. Die große Glocke ist 275 Ctr. schwer. Das Eichsfeldliegt hoch, ist rauh, hat aber viele Wollenmanu- fakturen. Heiligenstadt, 2d00 E. Duderstadt ist an *) Unter Thüringen, das einst ein sehr großes Reich war, be- greift man j.tzt noch ungefähr den Strich Landes zwischen der Werra, Saale, dem Harz und Thüringer Wwde. Außer dem preußischen Thüringen stnd darin unter andern Gotha, Weimar mit Eisenach, Meiningen mit Hildburghausen, die schwarzburg. Länder, die Grafschaft Stolberg. **) M>diatisirte Herren stnd solche, die mit ihren Ländern einem andern Fürsten nntergeortmt sind, und gewisse Hoheitsrechte, z 93. Mtlltair zu halten, nicht haben. Diese Souveränität haben besonders viele Fürsten. Grasn und Städte durch die Folgen der französischen Revolution veiloren. Z. B. die ehe- maligen freien Reichsstädte Nürnberg, Augsburg.!

3. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 146

1852 - Werl : Stein
146 er die Pflanzschulcn angehender Geistlichen. Für Bischöfe und Priester ordnete er jährliche Versammlungen an, und sorgte für gewissenhafte Abhaltung derselben. Eine solche Versammlung wurde 743 zu Llptina unter seinem Vorsitze gehalten. Auf derselben wurde eine für die Neubekehrten ln deutscher Sprache entworfene Tenfelsentsagung nebst einem Glaubensbekenntnisse vorgelegt. Zur Abhaltung von solchen Versammlungen war Bonifacius als Erzbischof von ganz Deutschland berechtigt. Denn als er nach dem Tode Gregors 1!. sich dem Schutze des neuen Oberhauptes Gregor 111. empfohlen hatte, ernannte ihn dieser zum Erzbischöfe von Deutschland und sandte ihm das Pallium. Dieses Pallium, ein Ehrenschmuck der Erzbischöfe, berech- tigte den Inhaber desselben, in einzelnen Fällen des Papstes Stelle zu vertreten 19- Bonifacius stirbt den Martyrtod. Bonifacius reifete im Jahre 738 zum drittenmal nach Rom, begleitet von Christen aus Baicrn, Franken und England. Er wurde vom Papste auf das glänzendste und ehrenvollste empfangen und zum päpstlichen Legaten, d. h. zum Bevollmächtigten des Papstes ernannt. Nach Deutsch- land zurückgekehrt, arbeitete Bonifacius wieder als uner- müdlicher Apostel Christi. Um das Kirchenwesen besser ordnen und leiten zu können, errichtete er mehrere Bis- thümcr: für Thüringen zu Erfurt, für Hessen zu Baraburg, welches Bistyum später nach Paderborn verlegt wurde, für Franken zu Würzburg, für die baiersche Pfalz zu Eich- städt und zu Neuburg an der Donau. Der nach Gregor folgende Papst Zacharias bestätigte alles, was Bonifacius für die Kirche in Deutschland angeordnet hatte. Nach Absetzung des Bischofs Gewillieb von Mainz wurde ihm 745 auch noch dies Bisthum und zwar als erzbischöflicher Sitz angewiesen. *) Aber sein glühender Eifer für die Sache Gottes ließ ihn hier nicht lange ruhen. Er erhielt *) Die Stadt Köln wurde schon 96 von Maternus rum christ. lichen Glauben bekehrt, und Maternus der erste Bijchof. Nach seinem Tode '28 ward Köln dem Bisthume Trier einverleibt bis 4i0, in welchem Jahre Scverinus Bischof von Köln wurde. Bald nach Errichtung des Erzbisthums Mainz warb auch Köln zum Erzbisthum erhoben.

4. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 156

1852 - Werl : Stein
456 ordnete ein großes Fest an, und war zur Erhöhung der Feier selbst Wittekinds und dessen Gemahlin Pathe. So beugte der unbändige Löwe des Nordens wie ein Lamm seinen Nacken unter das sanfte Joch des Christenthums. Unbeschreibliche Freude hatte Karl über Wittekindö auf- richtige Bekehrung. In ihm glaubte er ganz Sachsen für die heilbringende Religion gewonnen zu haben. So- gleich sandte er die frohe Botschaft nach Rom, und ließ den Papst ersuchen, in allen Kirchen ein Dankfest anzu- ordnen. Wittekind kehrte mit seiner Gemahlin in die Heimath zurück, und blieb dem Christenthume nicht nur unverbrüchlich getreu, sondern wurde, wie einst der Apostel Paulus, ein eben so eifriger Beförderer desselben, als er früher der grimmigste Feind gewesen war. Zu Enger bei Bielefeld erbauete er eine Kirche, und war thätig in dem beseligenden Glauben an den einzig wahren Gott. Mit allem Eifer wirkte er für die Bekehrung seiner Landsleute, und hätte jetzt sein Leben eben so gern für Christus hinge- geben, als er es früher für seine Götter gewagt hatte. Seinem Beispiele folgten die meisten Sachsen, bekehrten sich, ließen sich in der göttlichen Lehre unterrichten, und empfingen das h. Sakrament der Taufe. Von allen Seiten kehrten die geflüchteten Priester zurück, und richteten in dem verwüsteten Lande das Kreuz Christi wieder auf. Wittekind starb 807, und wurde in der von ihm erbauten Kirche begraben. Unter den Segnungen des Christenthums blühete nun das schöne Sachscnlaud nach und nach zu einem kräftigen Wohlstände auf. 25- Die Bisthümer und andere christliche Einrichtungen zu dieser Zeit. Um das Werk der Bekehrung und hiermit die Ruhe in unserm Vaterlande dauerhafter zu begründen, theilte Karl das Land auf Anrathen des Papstes in verschiedene Pfar- reien. Anfangs waren dieselben zwar unbedeutend, später aber wurden aus ihnen folgende Bisthümer gebildet: Osnabrück, Minden, Halberstadt, Bremen, Verden, Pa- derborn (früher zu Herstelle), Münster und Hildesheim. Wie Leuchtthürme ragten diese Bisthümer hervor; selbst die Orte, an welchen sie errichtet wurden, anfangs klein und unbedeutend, erweiterten sich mit der Zeit zu großen Städten.

5. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 192

1852 - Werl : Stein
192 Uebergabe. Die Prediger und einige Ruhestörer wurden zwar verbannt, bald darauf aber wurde den Einwohnern die Berufung anderer lutherischen Prediger zugegeben. Als der damalige Graf von der Lippe 1536 starb, ließ der Landgraf von Hessen wahrend der Minderjährigkeit der beiden Söhne desselben in der Grafschaft Lippe den luthe- rischen Glauben einführen, und auch die beiden jungen Grafen Bernard von der Lippe und Hermann Simon von Spiegelberg in demselben unterrichten. Nach Hört er kam der Landgraf von Hessen 1533 und hatte einen lutherischen Prediger bei sich. Die Bürger hörten die neue Lehre, und nachdem er abgereiset war, lie- ßen sie den Prediger Johann Wmnestede aus Halberstadt kommen. Im Jahre 1536 plünderten' die Lutheraner schon die Kirchen, zerstörten, was ihnen nicht gesicl, und nahmen Kirchen und deren Güter in Besitz. Libor Rudolphi führte Luthers Lehre ui Lemgo 1531 ein, in Minden aber ein Stürmer, dessen Name selbst von Protestanten nicht genannt werden mag. Wie in Hörter durch den Landgrafen von Hessen, so wurden die Einwohner von Paderborn durch den Chur- prinzen Johann Friedrich von Sachsen 1527 mit dem neuen Glauben bekannt. Dieser hatte bei seiner Durchreise auch einen lutherischen Prediger bei sich, der dem neugierigen Volke wiederholt vom Fenster seiner Wohnung aus predigte. Gleichzeitig wurden der in Lipvstadt gedruckte Katechismus und andere Bücher Luthers in Paderborn vertheilt und viel gelesen. Im Jahre 1532 hatten die lutherischen Bürger schon drei Prediger und nahmen die Markt- und Gokirche mit Gewalt in Besitz. Hierdurch entstanden manche Unruhen, in Folge deren der Churfürst die Prediger nach Arnsberg abführen ließ; aber unterwegs wurden dieselben von den Soestern befreit und in die Stadt aufgenommen. Im Jahre 1567 war Martin Hoitband Prediger an der Marktkirche, veranlaßte nicht geringe Störungen, floh nach Hörcer, kehrte 1574 zurück, und ging, abermals vertrieben, nach Soest an die Walburgiskirche. Der Bischof gab 1578 Religionsfreiheit, worauf unter dem Schutze des Magi- strats in der Markt- und Bustdorfskirche Luthers Lehre wieder gepredigt wurde. Theodor von Fürstenberg, der im Jahre 1585 Bischof von Paderborn wurde, untersagte die

6. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 200

1852 - Werl : Stein
- 200 Erden und das sichtbare Oberhaupt der Kirche der Papst, als Nachfolger des In Petrus. Ihm zur Seite stehen die Kardinäle, deren Zahl 1586 auf 70 fest- gesetzt wurde, und welche mehrere Ausschüsse bil- den, denen die Besorgung der verschiedenen Ange- legenheiten, z. B. Untersuchung entstandener Irr- lehren, das Missionswesen, Prüfung der zu Bischöfen Gewählten u. s. w. anvertraut ist. Unter dem Papste stehen die Erzbischöfe u Bischöfe als Nachfolger der Apostel. In Preussen gibt es 2 Erzbisthümer und 6 Bisthümer, nämlich: 1) das Erzbisthum Köln. Der Erzbischof ist geborner Legat (Gesandter) des apos- tolischen Stuhls — eine Würde, die in Deutschland ausser ihm noch der Erzbischof von Prag bekleidet. 2) das Bisthum Trier, 3) das Bisthum Münster und 4) das Bisthum Paderborn. Diese drei Bisthümer bilden mit dem Erzbisthum Köln eine kirchliche Pro- vinz unter dem Erzbischof von Köln. Die dem Erz- bischof untergebenen Bischöfe werden seine Suffra- gane genannt. 5} das Erzbisthum Gnesen und Posen, welches durch Vereinigung der beiden Bi- schofssitze Gnesen und Posen gebildet wurde. 6) das Bisthum Kulm, dessen Bischof Suffragan des Erzbischofs von Gnesen und Posen ist. 7) das Bis- thum Ermeland und 8) das Bisthum Breslau, deren Bischöfe unmittelbar dem päpstlichen Stuhle unterworfen sind. Dem Erzbischöfe und Bischöfe ist zur Berathung ein Domkapitel, zur Hülfleistung z. B. in Ertheilung der h. Sakramente der Firmung und Priesterweihe, ein Weihbischof; für die Ausübung der geistlichen Gerichtsbarkeit ein Generalvikar bei- gegeben. Das Domkapitel besteht aus einem Propste, einem Dekan, mehreren wirklichen und einigen Ehren-Domherren. Das Erzbisthum Köln hat ausser dem Domkapitel zu Köln noch ein Collegiatstift zu Aachen; für das Erzbisthum Gnesen und Posen ist in jeder der beiden Städte ein Domkapitel. — lede Diöcese (Verwaltungsbezirk eines Erzbischofs oder Bischofs) ist in Landdekanate getheilt unter einem Landdechant, der die kirchliche Aufsicht über die einzelnen Pfarreien seines Bezirkes hat.

7. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 201

1852 - Werl : Stein
201 48. Fürstenberg, Overberg, Stolberg. Auch in jener Zeit der Verirrung ließ es Gott nicht an Männern fehlen, die selbst von wahrem Glauben und reiner Liebe durchdrungen, diesen Glauben und diese Liebe in weiten Kreisen um sich her erhielten oder neu belebten. Insbesondere wurde Westfalen mit mehreren solcher Män- ner gesegnet, unter denen Fürstenberg, Overberg und Stolberg sich unsterbliche Verdienste erworben haben. Franz, Freiherr von Fürstenberg zu Herdringen war in der letzten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts Mini- ster des Fürstbischofs Maximilian Friedrich für das Bis- thum Münster. Die ganze Verwaltung des Landes, vor- züglich die Löhern Unterrichtsanstalten gründete er aus das wahre Christenthum, und wirkte der verderblichen Rich- tung der Zeit zum Unglauben und zur Gleichgültigkeit in der Religion kräftig und erfolgreich entgegen. Als er die Verwaltung des Landes niederlegte, widmete er sich ganz besonders dem geistigen Wohle des Volkes durch gründli- che religiöse Bildung der Jugend. Deßhalb sorgte er für Ausbildung tüchtiger Volksschullehrer, und fand an Ver- narb Overberg ein vortreffliches Werkzeug zur Ausfüh- rung seines Planes. Dieser treue Priester war 1754 zu Voltlage im Osnabrückischen von armen und gottesfürch- tigen Eltern geboren. Mit den vortrefflichsten Anlagen und Fähigkeiten ausgerüstet, erwarb er sich die gründlichste Kenntniß in den Wissenschaften. Ein inniger Glaube, verbunden mit Einfalt und Demuth, zeigte bei ihm sich wirksam in frommer Gesinnung und tugendhaftem Wandel. Schon als Kaplan zu Everswinkel im Bisthum Münster zog er die Aufmerksamkeit des Ministers Fürstenberg auf sich, und wurde 1784 an der Normalschule zu Münster an- gestellt, welcher er bis 1826 eiftigst vorstand. Nebst den nöthigsten Kenntnissen prägte er den Lehrern wahre Got- tesfurcht, Sanftmuth, Geduld und Liebe ins Herz, und wirkte durch diese auf die Sittenveredlung und Lebensbes- serung vieler Tausende. Auch seine Schriften behalten bleibenden Werth, weil die Grundsätze und Lehren dersel- den aus dem unwandelbaren Worte Gottes geschöpft und mit kindlicher Einfalt dargestellt sind. Wie aber Overberg zunächst für die niedern Stände, so wirkte Friedrich

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 289

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthuin Baden. 289 Von Riegel an ist durch die Rhcinebene cm Kanal gebaut, um den Verheerungen zu begegnen, welche die Etz sonst bei Hochgewässern anrichtete. Die Städte Kcnzingen mit 2500 Einwohnern und H erbot;heim, rechts von der El; mit 2000 Einwohnern, treiben starken Hanfbau und Handel mit Hanf. An der Dreifam liegt Fr ei bürg, am Ausgange des Tha- les, dritte Hauptstadt Badens, Sitz des katholischen Erzbischofs, mit einer Hochschule, mit 13,000 Einwohnern. Sic hat ein schönes Münster mit 350 Fuß hohem Thurme. An demselben ist 160 Jahre gebaut worden. Tic von Thennenbach bei Emmendingen hierher versetzte Klosterkirche dient zur evangelischen Kirche. Ev sind hier verschiedene Fabriken, Papiermühlen, Eisen- hämmer, Bleizüge, Bleichen, Gerbereien. Die Stadt war einst der Sitz der Herzoge von Zähringen, von denen das badische Fürsten- haus seinen Ursprung hat. In der Nähe sind die Trümmer der Burg Zähringen, des Stammschlosses derselben. Im Gebiete der Dreifam-liegt St. Peter, eine aufgehobene Benedictinerabiei, älteste Begräbnisstätte der Herzoge von Zäh- ringen, Pricsterseminar. — Im Glotterthal ist ein sehr wirk- sames Stahlbad. An der Ettenbach liegt Ettenhcim, Stadt mit 2600 Ein- wohnern. tbeils in der Ebene, theils an einem Berge; sie treibt starken Handel mit Hanf, der in der Umgegend gebaut wird. Sie ward von Bischof Etto von Straßburg erbaut. Der letzte der Straßburger Bischöfe wohnte hier und baute die Kirche. Beim Dorfe Münsterthal ist das Bad St. Lando- lin, und die vormahlige Abtei Elten heim Münster, zu welcher der fromme schottische Mönch Landolin, der hier daö Ehristcnthum verbreitete, den Grund legte. 18. Plc Kinzig und ihr Thal mit ihrrn Rkbtn-Flichchen und Thälern; Or!c in deren Gebiete. Die Kinzig, welche aus der Ostseite des Gebirges im Württembergischen entspringt und dasselbe durchbricht, nimmt zuerst links die Schiltach auf, dann rechts die Wolfach, die oben das Schapbacher Thal durchfließt, dann links die Hornberger Gutach, hierauf rechts die Harmersbach Ster», Nilterr. 2le Sluft. 19

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 206

1849 - Karlsruhe : Groos
206 Europäische Völker der Neuzeit. mit ihren Fürsten wieder, und brachen die französische Zwing Herrschaft in der großen Völkerschlacht Leipzigs den 18. Oktober jenes Iahrs. Seit dieser Zeit wurden in einzelnen deutschen Landern ständische Verfassungen gewährt, bei denen die Staaten, besonders einige süddeutschen, neu aufblühten und die alten Wun- den, im Besondern durch Ordnung ihres Staatshaushaltes, heilten. Im Mer; 1848 ging eine gewaltsame Bewegung durch ganz Deutschland, welche auf den Umsturz alles Bestehenden gerichtet ist und Volkoherrschaft herbeiführen will. 0. Kämpfe der Deutschen mit den Römern. — 113 v. Chr. brachen zwei deutsche Völkerschaften, die Cimbern und Teutonen, von ihren Sitzen auf der jütischen Halbinsel an der Ostsee auf, zogen zwischen den Alpen und der Donau in die Schweiz, von Da nach Gallien und verwüsteten dasselbe; mehrere röm. Heere, die ihnen entgegen standen, wurden von ihnen aufgerieben. Von Da aus wollten die Teutonen durch die Mecralpcn, die Cimbern aber durch Tprol und das Etsch- thal nach Italien vordringen. Der röm. Feldherr Marius schlug aber und vernichtete die Teutonen an der Rhonemündung bei Aqua Sertiä (Air in der Provence) 102 v. Chr., und die Cimbern bei Verona im folgenden Jahr. - Einen Fürsten der Sneven, Ariovist, der am Obcrrhein mit einem Heer in Gallien eingedrungen war, schlug der röm. Feldherr Cäsar bei Mömpclgard 58 v. Chr. zurück. — Bei Andernach und bei Bonn ging Cäsar zwei Mahl über den Rhein, um die Deutschen zurückzutreiben; er nahm Deutsche, besonders Reiter, in röm. Sold, und sie halfen ihm seinen Sieg über Pompcjus erringen. 50 v. Chr. gründeten die Römer die festen Plätze Bafelaugst, Zabern, Worms, Koblenz, Kölln, Jülich, Aachen, Trier, zum Schutz dieser Landschaften gegen die Einfälle der Deutschen. — 15 v. Chr. nahmen die Römer auf dem rechten Ufer des Rheins Besitz und gründeten die festen Plätze Bregenz, Kempten, Regens- burg, Augsburg, Passau, Salzburg, Linz. — 12 bis 9 v Chr. baute Drusus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, 50 Burgen (Kastelle) auf dem linken Rheinufer, versah sie mit starken Be- satzungen, errichtete zu Mainz und Bonn steinerne Brücken über

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 329

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Grohcrzogthum Baden. 32ñ Kirchenversammlung gehalten, welche die böhmischen Lehrer Io- hanneö Huß und dessen Freund Hieronymus von Prag als Ketzer verbrennen ließ. Auf dieser Versammlung waren 16,000 Fürsten, Grafen, Ritter, 18,000 Geistliche und 80,000 Laien aus ver- schiedenen Völkern erschienen. Von Geistlichen waren 22 Kar- dinale, 4 Patriarchen, 10 Erzbischöfe, 300 Bischöfe, 300 Doc- toren anwesend. Damahls verkaufte hier Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg an den Burggrafen zu Nürnberg, Friedrich von Zollern, und belehnte ihn mit der Würde eines Kurfürsten und Erzkämmerers. Im 16. Jahrhundert verlor Constan; seine Reichsfreiheit, indem sich seine Bürger an die Evangelischen anschlossen und die Reformation in ihren Mauern einführten. Als die kaiserliche Acht sie traf, warfen sie sich dem Bruder des Kaisers, dem Erzherzog Ferdinand von Oestreich, in die Arme, um der Rache Karls V. zu entgehen, und ihre Stadt ward aus einer freien Reichsstadt eine östrcichische Stadt. Während der kirchlichen Unruhen hatte sich das Domcapitel nach Ueberlingen begeben und der Fürstbischof hatte seinen Sitz in Meersburg genommen. 1632 hielt Constan; eine lange Belagerung der Schweden aus. 1805 kam diese Stadt mit dem bischöflichen Gebiet an Baden. Freiburg ist von dem Herzog Berthold Iii von Zäbringen 1118 gegründet worden. Unter Kaiser Heinrich Vi. hatte er als Gefangener der Cölner deren städtische Verfassung kennen gelernt und liebgewonnen, und nach dem Vorbilde dieser Stadt schuf er hier eine Freistätte für Gewerbe und Handel. Sein Bruder Konrad, der ihm in der Negierung folgte, begann den Bau des Münsters. 1146 forderte der h. Bernhard in diesem begonnenen Gotteshause schon zur Annahme des Kreuzes, um in daö gelobte Land zu ziehen, auf. 1218 erlosch mit Berthold V. der Zähringer Manns- stamm. Vou seiner Schwester Agnes, welche den Grafen Egon zum Gemahl hatte, stammen die Grafen von Freiburg ab, die von Jetzt an den Breisgau beherrschten. 1366 machten sich die Freiburger von der Herrschaft Egons Iv., der sie willkürlich be- drückte, los, und begaben sich 1368 unter den Schutz der Herzoge von Oestreich. Diese Fürsten hatten am Bvdensee und auf dem Schwarzwalde schon viele Besitzungen, die man Bord er ö st - ia«? ; 2' tckert-Instituí für international« Schulbuchforschung Braunsohweig -Sofcuibuchbibtfottmk •
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