gen der Reformation durch Luther merkwürdig. Hier hat er die meisten Jahre
seines Lebens zugebracht, und die größten Thaten gethan. Das Haus, welches
er bewohnte, steht noch, und wird jetzt zu einer öffentlichen Untcrrichtsaustalt
benutzt. Auf dem Markte steht eilt schönes Denkmal des großen Manneö, und
ln der Schloßkirche, an welche er am 31. Oktober 1517 seine 95' Sätze an-
schlug, liegen seine und seines Freundes Melanchthvn Gebeine begraben. —
(5 iòle beit ist als Geburtsort Luthers in der ganzen Welt bekannt. Das
Haus, in welchem er am 10. Rov. 1483 geboren wurde, brannte im Jahre
1689 ab, ist aber wieder aufgebaut, und wird jetzt als Armcnschnlhaus be-
nutzt. — Erfurt ist eilte Festung mit 23,000 Einw., die sich besonders mit
dem Spinnen und Weben des Flachses beschäftigen. Sie hat 8 Kirchen, un-
ter welchen sich die Domkirche mit einer 275 Centner schweren Glocke auszeichnet.
— Halle a» der Saale hat ein berühmtes Waisenhaus.
<1. Pommern. Stettin mit 38,000 Einw., an der Oder, ist die
Hauptstadt der Provinz, treibt starken Handel und bedeutenden Schiffbau. —
Stralsund, eint starke Festung, treibt Handel und Schifffahrt. — Die Insel
Rügen zeichnet sich durch ihre Fruchtbarkeit, und ihre Naturschönheiten aus.
c. Westphalen. Mii nstcr hat 19,000 Einw., die beträchtlichen Handel
mit Leinwand, westphälischcn Schinken und Wein treiben. — Aus dem hiesigen
Nachhause ward am 24. Oktober 1648 der berühmte Fticden geschlossen, welcher
nach einem 30jährigen verheerenden Kriege dem Vaterlande Ruhe schaffte, und
wie in Münster, so auch zu Osnabrüek unterzeichnet wurde. — Minden ander
Weser hat bedeutende Fabriken, treibt Kahnfahrt und Handel. — Paderbo rn
hat 7000 Einw., die sich größtentheils von Viehzucht und Ackerbau ernähren.
s. N Hein provili z. Köln mit 60,000 Einw. ist eine wichtige Festung
am Rhein und in der Form eines Halbkreises angelegt. Die Einwohner zei-
gen bedeutenden Handels- und Fabriksleiß. Unter allen Gebäuden dieser Stadt
zeichnet sich der Dom ans; 250 Jahre hindurch ist an demselben gebaut wor
den, ohne ihn zu vollenden. Vor einigen Jahren hat der Ban ans Antrieb
und größtentheils auch ans Kosten dcs Königs von Preußen aufs neue be-
gönnen. — Bonn liegt am Rhein, südlich von Köln, und ist, trotz ihres
hohen Alters, eine freundliche, hübsch gelegene Stadt. Die meisten Einwoh-
ner sind Katholiken. — Düsseldorf und Elberfeld sind bedeutende Fa-
brikörtcr, beide etwa von der Größe Altona's. — Aachen mit 38,000 Einw.
ist die wichtigste und berühmteste Stadt der ganzen Rheinprovinz. Der größte
Theil der Einwohner lebt von Handwerken Fabriken und dem Handel. In
der neueren Zeit hat Aachen durch seine warmen Sehwefelguellen großen Ruf
erlangt. — Der Kaiser Karl der Große wurde hier geboren, erbaute diemüli-
ft erkirche, welche von dem damaligen Papste eingeweiht wurde, und liegt in
derselben begraben. Ueber 700 Jahre hindurch war diese Stadt derkrönungs-
vrt der deutschen Kaiser, und noch wird in Münster der marmorne Stuhl ge-
zeigt, auf welchem sie bei dieser feierlichen Handlung saßen. — Die Stadt ist
katholisch, und enthält viele Religuien, z. B. Karls dcö Großen Schädel und
Armknochen, ein goldenes Kreuz, mit einem Splitter vom Kreuz des Erlösers,
den Gürtel Jesu, den Gürtel der Maria, die Windeln des Heilandes u. s. w.
Die öffentliche Ausstellung dieser Religuien geschieht alle 7 Jahre, und dauert
15 Tage. Tausende von Menschen wandern alsdann nach Aachen.
7. Daö Herzogthum Braunschweig.
Dieses Land hat eine Größe von 71 Ouadratm., und eine Volksmenge
von 250,000 Menschen; es liegt zwischen preußischen und hannoverschen Be-
sitzungen, und ist zum Theil bergig. Ueberall, wo der Boden cs erlaubt, ist
es gut angebaut, und trägt alle Arten von Getraide im Ucberfluß. Die Bie-
rienzucht wird stark betrieben. Die Einwohner sind sehr gewcrbflcißig, und br-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Hein Karl_der_Große Karl Karls Maria Maria
Kurze Geographie.
345
Thale, die goldene Aue genannt. Weißenfels an der Saale,
6000 E. 3n dieser Gegend ist das Dorf Roßbach, berühmt
1757. Naumburg an der Saale, 14,000 Einw., hat jähr-
lich zwei Messen. In der Nähe ist die Scbulpforte, eine berühmte
Schulanstalt. Zeitz an der Elster, 12,000 (?., bat ansehnliche
Waldungen. Die Grafschaft Mannsfeld in Thüringen*). Eis-
leben, Luthers Geburtsort, 9500 E. Die Salzwerke Ariern
in Thüringen, K ö se n und Dürrenberg an der Saale, sind
sehr ansehnlich. Halle an der Saale, 34,000 E., besteht aus
Halle, Glaucha und Neumarkt. Das große Salzwerk,
wovon 24 Kothen dem Könige, die andern der Bürgerschaft ge-
hören, liefert jährlich über 450,000 Schffl. Salz. Die Halloren,
Nachkommen der Wenden, muthvolle Menschen, arbeiten darin.
Die Universität. Das berühnite Waisenhaus, von Aug. Herm.
Franke 1694 gegründet, was er mir 5 Gulden anfing, versorgt
viele arme Kinder, enthält eine Bibelanftalt, Buckdruckerei unv
andere Anstalten. — Die Grafschaften Stolberg-Stolberg und
Stolberg-Roßla am Harz Mediatbesitzungen*^') unter preußischer
Hoheit.
Der ehemalige sächsische Kurkreis ist sehr sandig, hat Holz
und Hopfen. Wittenberg an der Elbe, eine Festung, Luthers
und Melanchtvns Begräbnißort, 11,000 E. Barby an der
Elbe, von Herrnhutern bewohnt. Bei Düben an der Mulde
ist eine mehrere Meilen große Haide. — In dem von dem meiß-
nischen Kreise erhaltenen Antheil ist die neue Festung Tor gau,
9000 E., an der Elbe.
b) Der Regierungsbezirk Erfurt liegt in einer sehr frucht-
baren Gegend, treibt besonders auch Handel mit Gemüse und
Sämereien. Erfurt ist durch die Eyriaksburg und dcnpeters-
berg fest, 33,000 E. Die große Glocke ist 275 Ctr. schwer.
Das Eichsfeldliegt hoch, ist rauh, hat aber viele Wollenmanu-
fakturen. Heiligenstadt, 2d00 E. Duderstadt ist an
*) Unter Thüringen, das einst ein sehr großes Reich war, be-
greift man j.tzt noch ungefähr den Strich Landes zwischen der
Werra, Saale, dem Harz und Thüringer Wwde. Außer dem
preußischen Thüringen stnd darin unter andern Gotha, Weimar
mit Eisenach, Meiningen mit Hildburghausen, die schwarzburg.
Länder, die Grafschaft Stolberg.
**) M>diatisirte Herren stnd solche, die mit ihren Ländern einem
andern Fürsten nntergeortmt sind, und gewisse Hoheitsrechte,
z 93. Mtlltair zu halten, nicht haben. Diese Souveränität
haben besonders viele Fürsten. Grasn und Städte durch die
Folgen der französischen Revolution veiloren. Z. B. die ehe-
maligen freien Reichsstädte Nürnberg, Augsburg.!
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
146
er die Pflanzschulcn angehender Geistlichen. Für Bischöfe
und Priester ordnete er jährliche Versammlungen an, und
sorgte für gewissenhafte Abhaltung derselben. Eine solche
Versammlung wurde 743 zu Llptina unter seinem Vorsitze
gehalten. Auf derselben wurde eine für die Neubekehrten
ln deutscher Sprache entworfene Tenfelsentsagung nebst
einem Glaubensbekenntnisse vorgelegt. Zur Abhaltung von
solchen Versammlungen war Bonifacius als Erzbischof von
ganz Deutschland berechtigt. Denn als er nach dem Tode
Gregors 1!. sich dem Schutze des neuen Oberhauptes
Gregor 111. empfohlen hatte, ernannte ihn dieser zum
Erzbischöfe von Deutschland und sandte ihm das Pallium.
Dieses Pallium, ein Ehrenschmuck der Erzbischöfe, berech-
tigte den Inhaber desselben, in einzelnen Fällen des Papstes
Stelle zu vertreten
19- Bonifacius stirbt den Martyrtod.
Bonifacius reifete im Jahre 738 zum drittenmal nach
Rom, begleitet von Christen aus Baicrn, Franken und
England. Er wurde vom Papste auf das glänzendste und
ehrenvollste empfangen und zum päpstlichen Legaten, d. h.
zum Bevollmächtigten des Papstes ernannt. Nach Deutsch-
land zurückgekehrt, arbeitete Bonifacius wieder als uner-
müdlicher Apostel Christi. Um das Kirchenwesen besser
ordnen und leiten zu können, errichtete er mehrere Bis-
thümcr: für Thüringen zu Erfurt, für Hessen zu Baraburg,
welches Bistyum später nach Paderborn verlegt wurde,
für Franken zu Würzburg, für die baiersche Pfalz zu Eich-
städt und zu Neuburg an der Donau. Der nach Gregor
folgende Papst Zacharias bestätigte alles, was Bonifacius
für die Kirche in Deutschland angeordnet hatte. Nach
Absetzung des Bischofs Gewillieb von Mainz wurde ihm
745 auch noch dies Bisthum und zwar als erzbischöflicher
Sitz angewiesen. *) Aber sein glühender Eifer für die
Sache Gottes ließ ihn hier nicht lange ruhen. Er erhielt
*) Die Stadt Köln wurde schon 96 von Maternus rum christ.
lichen Glauben bekehrt, und Maternus der erste Bijchof. Nach
seinem Tode '28 ward Köln dem Bisthume Trier einverleibt
bis 4i0, in welchem Jahre Scverinus Bischof von Köln wurde.
Bald nach Errichtung des Erzbisthums Mainz warb auch Köln
zum Erzbisthum erhoben.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Llptina Bonifacius Gregors Gregor Bonifacius Bonifacius Apostel Christi Gregor Gregor Zacharias Maternus Scverinus_Bischof_von_Köln
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Rom England Erfurt Hessen Baraburg Paderborn Neuburg Donau Deutschland Mainz Gottes Erzbisthums_Mainz
456
ordnete ein großes Fest an, und war zur Erhöhung der
Feier selbst Wittekinds und dessen Gemahlin Pathe. So
beugte der unbändige Löwe des Nordens wie ein Lamm
seinen Nacken unter das sanfte Joch des Christenthums.
Unbeschreibliche Freude hatte Karl über Wittekindö auf-
richtige Bekehrung. In ihm glaubte er ganz Sachsen
für die heilbringende Religion gewonnen zu haben. So-
gleich sandte er die frohe Botschaft nach Rom, und ließ
den Papst ersuchen, in allen Kirchen ein Dankfest anzu-
ordnen. Wittekind kehrte mit seiner Gemahlin in die
Heimath zurück, und blieb dem Christenthume nicht nur
unverbrüchlich getreu, sondern wurde, wie einst der Apostel
Paulus, ein eben so eifriger Beförderer desselben, als er
früher der grimmigste Feind gewesen war. Zu Enger bei
Bielefeld erbauete er eine Kirche, und war thätig in dem
beseligenden Glauben an den einzig wahren Gott. Mit
allem Eifer wirkte er für die Bekehrung seiner Landsleute,
und hätte jetzt sein Leben eben so gern für Christus hinge-
geben, als er es früher für seine Götter gewagt hatte.
Seinem Beispiele folgten die meisten Sachsen, bekehrten
sich, ließen sich in der göttlichen Lehre unterrichten, und
empfingen das h. Sakrament der Taufe. Von allen Seiten
kehrten die geflüchteten Priester zurück, und richteten in
dem verwüsteten Lande das Kreuz Christi wieder auf.
Wittekind starb 807, und wurde in der von ihm erbauten
Kirche begraben. Unter den Segnungen des Christenthums
blühete nun das schöne Sachscnlaud nach und nach zu
einem kräftigen Wohlstände auf.
25- Die Bisthümer und andere christliche
Einrichtungen zu dieser Zeit.
Um das Werk der Bekehrung und hiermit die Ruhe in
unserm Vaterlande dauerhafter zu begründen, theilte Karl
das Land auf Anrathen des Papstes in verschiedene Pfar-
reien. Anfangs waren dieselben zwar unbedeutend, später
aber wurden aus ihnen folgende Bisthümer gebildet:
Osnabrück, Minden, Halberstadt, Bremen, Verden, Pa-
derborn (früher zu Herstelle), Münster und Hildesheim.
Wie Leuchtthürme ragten diese Bisthümer hervor; selbst die
Orte, an welchen sie errichtet wurden, anfangs klein und
unbedeutend, erweiterten sich mit der Zeit zu großen Städten.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl_über_Wittekindö Karl Apostel Paulus Christus Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rom Bielefeld Sachsen Christi Minden Halberstadt Bremen Hildesheim
192
Uebergabe. Die Prediger und einige Ruhestörer wurden
zwar verbannt, bald darauf aber wurde den Einwohnern
die Berufung anderer lutherischen Prediger zugegeben.
Als der damalige Graf von der Lippe 1536 starb, ließ der
Landgraf von Hessen wahrend der Minderjährigkeit der
beiden Söhne desselben in der Grafschaft Lippe den luthe-
rischen Glauben einführen, und auch die beiden jungen
Grafen Bernard von der Lippe und Hermann Simon von
Spiegelberg in demselben unterrichten.
Nach Hört er kam der Landgraf von Hessen 1533 und
hatte einen lutherischen Prediger bei sich. Die Bürger
hörten die neue Lehre, und nachdem er abgereiset war, lie-
ßen sie den Prediger Johann Wmnestede aus Halberstadt
kommen. Im Jahre 1536 plünderten' die Lutheraner schon
die Kirchen, zerstörten, was ihnen nicht gesicl, und nahmen
Kirchen und deren Güter in Besitz.
Libor Rudolphi führte Luthers Lehre ui Lemgo 1531
ein, in Minden aber ein Stürmer, dessen Name selbst
von Protestanten nicht genannt werden mag.
Wie in Hörter durch den Landgrafen von Hessen, so
wurden die Einwohner von Paderborn durch den Chur-
prinzen Johann Friedrich von Sachsen 1527 mit dem neuen
Glauben bekannt. Dieser hatte bei seiner Durchreise auch
einen lutherischen Prediger bei sich, der dem neugierigen
Volke wiederholt vom Fenster seiner Wohnung aus predigte.
Gleichzeitig wurden der in Lipvstadt gedruckte Katechismus
und andere Bücher Luthers in Paderborn vertheilt und viel
gelesen. Im Jahre 1532 hatten die lutherischen Bürger schon
drei Prediger und nahmen die Markt- und Gokirche mit
Gewalt in Besitz. Hierdurch entstanden manche Unruhen,
in Folge deren der Churfürst die Prediger nach Arnsberg
abführen ließ; aber unterwegs wurden dieselben von den
Soestern befreit und in die Stadt aufgenommen. Im Jahre
1567 war Martin Hoitband Prediger an der Marktkirche,
veranlaßte nicht geringe Störungen, floh nach Hörcer,
kehrte 1574 zurück, und ging, abermals vertrieben, nach
Soest an die Walburgiskirche. Der Bischof gab 1578
Religionsfreiheit, worauf unter dem Schutze des Magi-
strats in der Markt- und Bustdorfskirche Luthers Lehre
wieder gepredigt wurde. Theodor von Fürstenberg, der im
Jahre 1585 Bischof von Paderborn wurde, untersagte die
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Bernard Hermann_Simon_von
Spiegelberg Johann_Wmnestede Johann Libor_Rudolphi Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Martin_Hoitband Theodor_von_Fürstenberg
- 200
Erden und das sichtbare Oberhaupt der Kirche der
Papst, als Nachfolger des In Petrus. Ihm zur Seite
stehen die Kardinäle, deren Zahl 1586 auf 70 fest-
gesetzt wurde, und welche mehrere Ausschüsse bil-
den, denen die Besorgung der verschiedenen Ange-
legenheiten, z. B. Untersuchung entstandener Irr-
lehren, das Missionswesen, Prüfung der zu Bischöfen
Gewählten u. s. w. anvertraut ist. Unter dem Papste
stehen die Erzbischöfe u Bischöfe als Nachfolger der
Apostel. In Preussen gibt es 2 Erzbisthümer und 6
Bisthümer, nämlich: 1) das Erzbisthum Köln. Der
Erzbischof ist geborner Legat (Gesandter) des apos-
tolischen Stuhls — eine Würde, die in Deutschland
ausser ihm noch der Erzbischof von Prag bekleidet.
2) das Bisthum Trier, 3) das Bisthum Münster und
4) das Bisthum Paderborn. Diese drei Bisthümer
bilden mit dem Erzbisthum Köln eine kirchliche Pro-
vinz unter dem Erzbischof von Köln. Die dem Erz-
bischof untergebenen Bischöfe werden seine Suffra-
gane genannt. 5} das Erzbisthum Gnesen und
Posen, welches durch Vereinigung der beiden Bi-
schofssitze Gnesen und Posen gebildet wurde. 6)
das Bisthum Kulm, dessen Bischof Suffragan des
Erzbischofs von Gnesen und Posen ist. 7) das Bis-
thum Ermeland und 8) das Bisthum Breslau,
deren Bischöfe unmittelbar dem päpstlichen Stuhle
unterworfen sind. Dem Erzbischöfe und Bischöfe ist
zur Berathung ein Domkapitel, zur Hülfleistung z. B.
in Ertheilung der h. Sakramente der Firmung und
Priesterweihe, ein Weihbischof; für die Ausübung
der geistlichen Gerichtsbarkeit ein Generalvikar bei-
gegeben. Das Domkapitel besteht aus einem Propste,
einem Dekan, mehreren wirklichen und einigen
Ehren-Domherren. Das Erzbisthum Köln hat ausser
dem Domkapitel zu Köln noch ein Collegiatstift zu
Aachen; für das Erzbisthum Gnesen und Posen ist
in jeder der beiden Städte ein Domkapitel. — lede
Diöcese (Verwaltungsbezirk eines Erzbischofs oder
Bischofs) ist in Landdekanate getheilt unter einem
Landdechant, der die kirchliche Aufsicht über die
einzelnen Pfarreien seines Bezirkes hat.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Petrus Preussen Deutschland Gnesen Posen Gnesen Posen Bisthum_Kulm Gnesen Posen Breslau Gnesen Posen
201
48. Fürstenberg, Overberg, Stolberg.
Auch in jener Zeit der Verirrung ließ es Gott nicht
an Männern fehlen, die selbst von wahrem Glauben und
reiner Liebe durchdrungen, diesen Glauben und diese Liebe
in weiten Kreisen um sich her erhielten oder neu belebten.
Insbesondere wurde Westfalen mit mehreren solcher Män-
ner gesegnet, unter denen Fürstenberg, Overberg und
Stolberg sich unsterbliche Verdienste erworben haben.
Franz, Freiherr von Fürstenberg zu Herdringen war
in der letzten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts Mini-
ster des Fürstbischofs Maximilian Friedrich für das Bis-
thum Münster. Die ganze Verwaltung des Landes, vor-
züglich die Löhern Unterrichtsanstalten gründete er aus
das wahre Christenthum, und wirkte der verderblichen Rich-
tung der Zeit zum Unglauben und zur Gleichgültigkeit in
der Religion kräftig und erfolgreich entgegen. Als er die
Verwaltung des Landes niederlegte, widmete er sich ganz
besonders dem geistigen Wohle des Volkes durch gründli-
che religiöse Bildung der Jugend. Deßhalb sorgte er für
Ausbildung tüchtiger Volksschullehrer, und fand an Ver-
narb Overberg ein vortreffliches Werkzeug zur Ausfüh-
rung seines Planes. Dieser treue Priester war 1754 zu
Voltlage im Osnabrückischen von armen und gottesfürch-
tigen Eltern geboren. Mit den vortrefflichsten Anlagen
und Fähigkeiten ausgerüstet, erwarb er sich die gründlichste
Kenntniß in den Wissenschaften. Ein inniger Glaube,
verbunden mit Einfalt und Demuth, zeigte bei ihm sich
wirksam in frommer Gesinnung und tugendhaftem Wandel.
Schon als Kaplan zu Everswinkel im Bisthum Münster
zog er die Aufmerksamkeit des Ministers Fürstenberg auf
sich, und wurde 1784 an der Normalschule zu Münster an-
gestellt, welcher er bis 1826 eiftigst vorstand. Nebst den
nöthigsten Kenntnissen prägte er den Lehrern wahre Got-
tesfurcht, Sanftmuth, Geduld und Liebe ins Herz, und
wirkte durch diese auf die Sittenveredlung und Lebensbes-
serung vieler Tausende. Auch seine Schriften behalten
bleibenden Werth, weil die Grundsätze und Lehren dersel-
den aus dem unwandelbaren Worte Gottes geschöpft und
mit kindlicher Einfalt dargestellt sind. Wie aber Overberg
zunächst für die niedern Stände, so wirkte Friedrich
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Fürstenberg Franz Franz Freiherr_von_Fürstenberg Maximilian_Friedrich Maximilian Friedrich Demuth
Das Großherzogthuin Baden.
289
Von Riegel an ist durch die Rhcinebene cm Kanal gebaut,
um den Verheerungen zu begegnen, welche die Etz sonst bei
Hochgewässern anrichtete. Die Städte Kcnzingen mit 2500
Einwohnern und H erbot;heim, rechts von der El; mit 2000
Einwohnern, treiben starken Hanfbau und Handel mit Hanf.
An der Dreifam liegt Fr ei bürg, am Ausgange des Tha-
les, dritte Hauptstadt Badens, Sitz des katholischen Erzbischofs,
mit einer Hochschule, mit 13,000 Einwohnern. Sic hat ein
schönes Münster mit 350 Fuß hohem Thurme. An demselben
ist 160 Jahre gebaut worden. Tic von Thennenbach bei
Emmendingen hierher versetzte Klosterkirche dient zur evangelischen
Kirche. Ev sind hier verschiedene Fabriken, Papiermühlen, Eisen-
hämmer, Bleizüge, Bleichen, Gerbereien. Die Stadt war einst der
Sitz der Herzoge von Zähringen, von denen das badische Fürsten-
haus seinen Ursprung hat. In der Nähe sind die Trümmer
der Burg Zähringen, des Stammschlosses derselben.
Im Gebiete der Dreifam-liegt St. Peter, eine aufgehobene
Benedictinerabiei, älteste Begräbnisstätte der Herzoge von Zäh-
ringen, Pricsterseminar. — Im Glotterthal ist ein sehr wirk-
sames Stahlbad.
An der Ettenbach liegt Ettenhcim, Stadt mit 2600 Ein-
wohnern. tbeils in der Ebene, theils an einem Berge; sie
treibt starken Handel mit Hanf, der in der Umgegend gebaut
wird. Sie ward von Bischof Etto von Straßburg erbaut. Der
letzte der Straßburger Bischöfe wohnte hier und baute die
Kirche. Beim Dorfe Münsterthal ist das Bad St. Lando-
lin, und die vormahlige Abtei Elten heim Münster, zu
welcher der fromme schottische Mönch Landolin, der hier daö
Ehristcnthum verbreitete, den Grund legte.
18. Plc Kinzig und ihr Thal mit ihrrn Rkbtn-Flichchen und Thälern;
Or!c in deren Gebiete.
Die Kinzig, welche aus der Ostseite des Gebirges im
Württembergischen entspringt und dasselbe durchbricht, nimmt
zuerst links die Schiltach auf, dann rechts die Wolfach,
die oben das Schapbacher Thal durchfließt, dann links die
Hornberger Gutach, hierauf rechts die Harmersbach
Ster», Nilterr. 2le Sluft. 19
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Peter Bischof_Etto_von_Straßburg
206
Europäische Völker der Neuzeit.
mit ihren Fürsten wieder, und brachen die französische Zwing
Herrschaft in der großen Völkerschlacht Leipzigs den 18. Oktober
jenes Iahrs. Seit dieser Zeit wurden in einzelnen deutschen
Landern ständische Verfassungen gewährt, bei denen die Staaten,
besonders einige süddeutschen, neu aufblühten und die alten Wun-
den, im Besondern durch Ordnung ihres Staatshaushaltes, heilten.
Im Mer; 1848 ging eine gewaltsame Bewegung durch ganz
Deutschland, welche auf den Umsturz alles Bestehenden gerichtet
ist und Volkoherrschaft herbeiführen will.
0. Kämpfe der Deutschen mit den Römern. —
113 v. Chr. brachen zwei deutsche Völkerschaften, die Cimbern
und Teutonen, von ihren Sitzen auf der jütischen Halbinsel
an der Ostsee auf, zogen zwischen den Alpen und der Donau in
die Schweiz, von Da nach Gallien und verwüsteten dasselbe;
mehrere röm. Heere, die ihnen entgegen standen, wurden von
ihnen aufgerieben. Von Da aus wollten die Teutonen durch
die Mecralpcn, die Cimbern aber durch Tprol und das Etsch-
thal nach Italien vordringen. Der röm. Feldherr Marius
schlug aber und vernichtete die Teutonen an der Rhonemündung
bei Aqua Sertiä (Air in der Provence) 102 v. Chr., und die
Cimbern bei Verona im folgenden Jahr.
- Einen Fürsten der Sneven, Ariovist, der am Obcrrhein
mit einem Heer in Gallien eingedrungen war, schlug der röm.
Feldherr Cäsar bei Mömpclgard 58 v. Chr. zurück. — Bei
Andernach und bei Bonn ging Cäsar zwei Mahl über den Rhein,
um die Deutschen zurückzutreiben; er nahm Deutsche, besonders
Reiter, in röm. Sold, und sie halfen ihm seinen Sieg über
Pompcjus erringen.
50 v. Chr. gründeten die Römer die festen Plätze Bafelaugst,
Zabern, Worms, Koblenz, Kölln, Jülich, Aachen, Trier, zum
Schutz dieser Landschaften gegen die Einfälle der Deutschen. —
15 v. Chr. nahmen die Römer auf dem rechten Ufer des Rheins
Besitz und gründeten die festen Plätze Bregenz, Kempten, Regens-
burg, Augsburg, Passau, Salzburg, Linz. — 12 bis 9 v Chr. baute
Drusus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, 50 Burgen
(Kastelle) auf dem linken Rheinufer, versah sie mit starken Be-
satzungen, errichtete zu Mainz und Bonn steinerne Brücken über
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Marius Marius Cäsar Cäsar Drusus Augustus
Das Grohcrzogthum Baden.
32ñ
Kirchenversammlung gehalten, welche die böhmischen Lehrer Io-
hanneö Huß und dessen Freund Hieronymus von Prag als Ketzer
verbrennen ließ. Auf dieser Versammlung waren 16,000 Fürsten,
Grafen, Ritter, 18,000 Geistliche und 80,000 Laien aus ver-
schiedenen Völkern erschienen. Von Geistlichen waren 22 Kar-
dinale, 4 Patriarchen, 10 Erzbischöfe, 300 Bischöfe, 300 Doc-
toren anwesend. Damahls verkaufte hier Kaiser Sigismund die
Mark Brandenburg an den Burggrafen zu Nürnberg, Friedrich
von Zollern, und belehnte ihn mit der Würde eines Kurfürsten
und Erzkämmerers. Im 16. Jahrhundert verlor Constan; seine
Reichsfreiheit, indem sich seine Bürger an die Evangelischen
anschlossen und die Reformation in ihren Mauern einführten.
Als die kaiserliche Acht sie traf, warfen sie sich dem Bruder des
Kaisers, dem Erzherzog Ferdinand von Oestreich, in die Arme,
um der Rache Karls V. zu entgehen, und ihre Stadt ward aus
einer freien Reichsstadt eine östrcichische Stadt. Während der
kirchlichen Unruhen hatte sich das Domcapitel nach Ueberlingen
begeben und der Fürstbischof hatte seinen Sitz in Meersburg
genommen. 1632 hielt Constan; eine lange Belagerung der
Schweden aus. 1805 kam diese Stadt mit dem bischöflichen
Gebiet an Baden.
Freiburg ist von dem Herzog Berthold Iii von Zäbringen
1118 gegründet worden. Unter Kaiser Heinrich Vi. hatte er als
Gefangener der Cölner deren städtische Verfassung kennen gelernt
und liebgewonnen, und nach dem Vorbilde dieser Stadt schuf er hier
eine Freistätte für Gewerbe und Handel. Sein Bruder Konrad, der
ihm in der Negierung folgte, begann den Bau des Münsters.
1146 forderte der h. Bernhard in diesem begonnenen Gotteshause
schon zur Annahme des Kreuzes, um in daö gelobte Land zu
ziehen, auf. 1218 erlosch mit Berthold V. der Zähringer Manns-
stamm. Vou seiner Schwester Agnes, welche den Grafen Egon
zum Gemahl hatte, stammen die Grafen von Freiburg ab, die
von Jetzt an den Breisgau beherrschten. 1366 machten sich die
Freiburger von der Herrschaft Egons Iv., der sie willkürlich be-
drückte, los, und begaben sich 1368 unter den Schutz der Herzoge
von Oestreich. Diese Fürsten hatten am Bvdensee und auf dem
Schwarzwalde schon viele Besitzungen, die man Bord er ö st -
ia«? ; 2' tckert-Instituí
für international«
Schulbuchforschung
Braunsohweig
-Sofcuibuchbibtfottmk •
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund Friedrich
von_Zollern Friedrich Constan Ferdinand_von_Oestreich Ferdinand Karls_V. Constan Berthold_Iii_von_Zäbringen Heinrich_Vi Heinrich Konrad Konrad Bernhard Berthold_V. Agnes Egon Egons_Iv. Oestreich